01.07.2022 | Digital Innovation

Die Suche nach Andy

Auf der Suche nach dem ultimativen Anlagenservice-Roboter sind nur noch sechs Finalisten übrig, die zeigen werden, wie sie der Herausforderung, die Sicherheit in Chemieanlagen durch Kontrollgänge rund um die Uhr zu erhöhen, gerecht werden können.

In diesem Jahr werden einige große Namen in den Hallen zu sehen sein, von denen viele in der Branche bekannt sind, sei es als führende Unternehmensvertreter oder als Beobachter. Aber es gibt auch ein neues Gesicht, das jeder kennenlernen möchte. Sein Name ist Andy und er ist ein Roboter mit einer glänzenden Zukunft. Wer diesen Namen tragen darf, hängt davon ab, wer das Rennen in einem Wettbewerb macht, bei dem einige der besten Prototypen für Anlagenserviceroboter gegeneinander antreten. Der Gewinner, dem 40.000 Euro winken, wird die Jury mit seiner Fähigkeit beeindrucken, regelmäßige Inspektionen und andere Routineaufgaben in einer chemischen Produktionsumgebung zu erledigen. Sein Ziel ist es, die Sicherheit und Verfügbarkeit von Produktionsanlagen zu erhöhen und das Prozessverständnis durch objektive Datenerfassung zu verbessern.

Dr. Carl-Helmut Coulon, Group Head of Smart Automation bei INVITE, einem Teil des Konsortiums, das hinter dem Projekt steht, sagte, er sei „absolut begeistert“ von dem Niveau der Teilnehmer im Finale. Er sagte weiter: „Es gibt vierbeinige Industrieroboter, die mit preisgekrönten, von Universitäten entwickelten Robotern konkurrieren. Alle mobilen Roboter werden Roboterarme zur Entnahme von Proben verwenden, und alle Teams sind zuversichtlich, erfolgreich zu sein. Wir erwarten einen großartigen Wettbewerb, der einen greifbaren Vergleich der Anwendbarkeit der verschiedenen Systeme liefert. Einige Kollegen innerhalb der Konsortien erwarten sogar, dass man direkt nach dem Finale über die Einführung der professionellsten Systeme sprechen wird.“

Der Wettbewerb, der im vergangenen Jahr begann, hat sechs Finalisten hervorgebracht, die in Frankfurt zu sehen sein werden. Das sind in Kürze: EngRoTec, ein in Hünfeld ansässiger Dienstleister und Engineering-Partner für die Automobil-, Maschinenbau- und Verpackungsindustrie mit der Vision, ein führender Anbieter für die vierte industrielle Revolution zu werden.

Ihre Philosophie: „Automatisierung treibt uns an. Seit Jahrzehnten bringen wir Produktionsprozesse in Bewegung und sorgen für Beschleunigung entlang Ihrer Wertschöpfungskette. Wir sind Engineering-Dienstleister aus Leidenschaft - schnell, präzise und mit unseren Systemen in Produktionsstätten auf der ganzen Welt vertreten.“ Ein weiteres Unternehmen ist die United Robotics Group, die ihren Sitz in Bochum hat, deren 300 Mitarbeiter aber auf verschiedene Unternehmen in Frankreich und Österreich verteilt sind. Ihr Ziel ist es, „eine perfekt abgestimmte Hardware mit benutzerfreundlicher Software zu kombinieren, um Robotiklösungen für nicht-industrielle Dienstleistungen und kollaborative Aufgaben aus einer Hand anzubieten.“ Ein weiterer Finalist, SiMa Technologies aus San Jose, Kalifornien, hat sich zum Ziel gesetzt, „den Markt für eingebettete Systeme im Wert von mehr als 10 Milliarden Dollar zu revolutionieren, in dem noch immer jahrzehntealte Technologien eingesetzt werden“. Sie erklären: „Wir sind davon besessen, unsere Kunden zu begeistern, und arbeiten derzeit mit über 50 marktführenden Unternehmen zusammen, um Maschinelles Lernen auf ihre Plattformen zu bringen.“

Das Team Hector, ein gemischtes Team aus Studenten und Doktoranden der Technischen Universität Darmstadt, ist aus der ehemaligen Roboterfußball-Weltmeistermannschaft Darmstadt Dribblers hervorgegangen. Heute liegt ihr Hauptaugenmerk auf der Unterstützung menschlicher Ersthelfer bei Katastrophen, indem sie intelligente Such- und Rettungsroboter entwickeln. Wenn sie nicht gerade in rauen und gefährlichen Umgebungen wie teilweise eingestürzten Gebäuden arbeiten, diese erkunden, Steuerungsaufgaben durchführen und 2D- und 3D-Karten erstellen, nehmen sie an internationalen Wettbewerben wie der RoboCup Rescue League, EnRicH, World Robot Summit und der DARPA Robotics Challenge teil.

Das Team von ANYbotics aus Zürich baut seit 2009 vierbeinige Roboter. Jedes Jahr, so sagen sie, haben ihre Prototypen an Reife, Autonomie und Zuverlässigkeit gewonnen, um sich von einem Forschungsprojekt zu einem voll funktionsfähigen Prototyp zu entwickeln. Roboverse Reply aus Gütersloh arbeitet aktiv daran, die Voraussetzungen für die Einführung eines erfolgreichen 5G-Cloud-Robotik-Ansatzes zu schaffen, der die Strategien der Kunden bei der Lebensmittellieferung unterstützt. Das Unternehmen ist auf Integrationsszenarien rund um Robotik, Reality Capture mit Mixed Reality und das Metaverse spezialisiert und arbeitet mit verschiedenen Robotik-, Hardware- und Softwareanbietern zusammen, darunter Boston Dynamics und Microsoft.

Alle Roboter werden vor einer Jury und einem Live-Publikum auf Herz und Nieren geprüft und müssen eine Reihe von Aufgaben bewältigen, darunter das Navigieren durch eine chemische Anlage, das Überwinden von Treppen und die Anpassung an alle Arten von Oberflächen. Sie müssen auch mit Hindernissen wie Paletten, Schläuchen, Pylonen oder Warnleuchten umgehen und genaue Bilder von definierten und statisch positionierten Geräten machen. Darüber hinaus wird von dem Roboter erwartet, dass er einfache Bedienaufgaben wie das Drücken eines Knopfes, das Öffnen eines Ventils, die Entnahme einer Probe und sogar das Aufsetzen eines Deckels auf eine Flasche ausführen kann.

Die Challenges of Advanced Industrial Robotic Applications (AIRA) wurden von BASF, Bayer, Boehringer Ingelheim, Merck und Wacker unter der Schirmherrschaft der NAMUR unterstützt. Der Wettbewerb selbst wurde von der INVITE GmbH organisiert.

Vom schweren Heben bis zum Heilen – sie sind überall

Angesichts des rasanten Wachstums der Robotertechnologie in den letzten Jahren und der Art und Weise, wie sie sich auf die Arbeitspraktiken so vieler Branchen auswirkt, kommt die Challenge zur rechten Zeit. Der größte Anwender ist die Automobilindustrie, auf die fast 30 Prozent aller aktiven industriellen Roboteranlagen entfallen, ein Trend, der 1959 begann, als General Motors den ersten Industrieroboter, den Unimate, produzierte. Sie sind in vielen Bereichen des verarbeitenden Gewerbes alltäglich und setzen sich in arbeitsintensiven Bereichen wie der Lagerlogistik, die mit Hebe- und Lagerarbeiten verbunden sind, immer mehr durch. Auch in der Gesundheitsfürsorge haben sie enorme Fortschritte gemacht, wo sie von chirurgischen Eingriffen bis hin zu Rehabilitationsmaßnahmen und sogar der Begleitung von Patienten aktiv beteiligt sind.

| Originalversion veröffentlicht in ACHEMA Inspire, Juli 2022 / Deutsche Übersetzung DECHEMA Ausstellungs-GmbH. |

Autor

ACHEMA Inspire staff

World Show Media

www.worldshowmedia.net

Schlagwörter in diesem Artikel:

#automatisierung

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